Rückblick 2012

 

Wanderung - Südspanien

Zeichnung: Wanderer12.01. - 14.01.2012  ★  Zu Weihnachten 2011 hatten wir uns zu dieser Tour entschlossen. In der Einladung schrieb ich von Temperaturen bis zu -8 Grad. Wir einigten uns aber darauf, durch Übernachtung in einer Höhle und Feuer eine solche Kälte zu vermeiden.

Als wir dann in dieser Höhle lagen, war es ohne Feuer nicht kälter als +5 Grad. Wir waren zu zweit: Jozsef und ich. Nachts gab es Wolken, aber keinen Regen, und tagsüber schien oft die Sonne. In der Nacht wachte ich auf und dachte der Tag würde anbrechen. Der Mond machte den Himmel nämlich recht hell, war aber selbst nicht sichtbar, weil der Himmel bewölkt war. Ich begann sogar mit dem Frühstück. Erst nach mehreren Kaktusfeigen merkte ich, dass der Himmel doch noch nicht wirklich hell wurde und legte mich wieder schlafen. Jozsef amüsierte sich am nächsten Morgen darüber und erzählte von einer ähnlichen Geschichte aus seiner Kindheit in Ungarn von einer Nachbarsfrau. Die findet ihr unter Sonderbares.

Die Gegend liegt wunderschön in einem großen Naturpark an einem Fluss mit sauberem Wasser, aus dem wir auch tranken: dem Rio Chillar bei Nerja, etwa 10 km flussaufwärts. Am zweiten Tag gingen wir weiter im Flussbett hoch, bis wir an einen hohen Wasserfall kamen. Den konnten wir nicht überbrücken. Daher kletterten wir einen Berg hoch, um etwas Aussicht zu genießen. Zurück gingen wir entlang der Wasserrinne, die Nerja mit Trinkwasser versorgt.

An essbaren Wildkräutern gab es Wasserkresse und Brombeerblätter im Überfluss, Gänsediestel nur vereinzelt. An essbaren Wildfrüchten fanden wir Johannisbrot (Karobschoten) und rote kugelige Früchte mit einem harten weißen Kern, so groß wie Vogelkirschen, süßlicher Geschmack. Für beide Früchte wäre der Herbst wahrscheinlich günstiger.

Auf der Wanderung kamen wir auf drei Ideen für weitere Veranstaltungen.
Die erste Idee: Wir könnten ein paar Tage länger in der Höhle bleiben, Tageswanderungen und Workshops machen, Sprachen lernen, Musik machen, Schach spielen... Für die ersten Tage nehmen wir Rohkost mit, anschließend leben wir nur von dem was wir dort finden, was wohl eine Art Halbfasten bedeutet. Trinkwasser könnten wir vom Fluss nehmen. Wenn wir diese Veranstaltung im Herbst machen, gibt es dort wahrscheinlich mehr Johannisbrot und die kugeligen Wildfrüchte zu essen.

Die zweite Idee ist eine Platzsuch-Wanderung: Wir starten auf Jozsefs Finka, wandern hinter Maro ein Tal hoch, wechseln das Tal zum Rio de la Miel und schauen dort nach einem Platz für das Rohkost Gathering ab dem 24.03.2012. Dafür müsste jemand dabei sein, der /die spanisch spricht, da wir auch den Eigentümer herausfinden und mit ihm sprechen müssten. Der Erfolg ist sehr fraglich; es ist aussichtsreicher, Hinweise auf Möglichkeiten zu bekommen und dann den Platz zu besichtigen. Doch die Wanderung wäre ja auch ganz schön. PS: Dieses Tal hat sich als zu dicht besiedelt herausgestellt. Ich denke nun eher an eine Scouting-Tour bei Lanjaron.

Die dritte Idee ist eine sehr gemütliche Wanderung oder sozusagen ein walking Gathering von Jozsefs Finka bei Nerja an der Mittelmeerküste zu den heißen Quellen bei Santa Fé/Granada: Wir wandern nur wenig, bleiben auch mal ein oder zwei Tage an einem Platz, und per Internet erfahren Neuankömmlinge, wo wir gerade sind. Es geht erstmal etwa 50 km über höhere Berge, bis etwa 1.500 m hoch, ohne Einkaufsmöglichkeiten, anschließend wird die Landschaft flacher, und wir kommen auch durch Dörfer mit kleinen Lebensmittel­geschäften. Am Ziel bei Santa Fé können wir dann ein kostenloses heißes Badeparadies genießen.

 

Gathering - Südspanien

Zeichnung Circle24.03. - 21.04.2012  ★  Mitte März 2012, bei Freunden in El Morreon nahe Órgiva in Südspanien: Schon seit mehreren Wochen suche ich nach einem geeigneten Platz für das kommende Gathering, und in gut einer Woche soll es schon anfangen! Ich frage alle Bekannten, alle Bekannten von Bekannten, alle etwas alternativ aussehende Leute, und gehe deren Tipps nach, besichtige Plätze. Hoffnung und Enttäuschung wechseln sich immer wieder ab.

Einer von diesen Leuten ist Melchior, den ich vor einem Jahr in El Morreon (eine Siedlung bei Órgiva) kennen lernte. Er erzählt, er habe vor etwa vier Jahren einige Wochen lang an einem wunderschönen, abgelegenen Platz in den Bergen gelebt, und er könne es ja mal probieren... Er schreibt eine ausführliche Mail an Amiro, den "Hüter" dieses Platzes. Amiro zeigt sich begeistert: Schon vor 20 Jahren wollte er ein Rainbow Gathering auf seinem Land veranstalten, nahm davon vorerst wieder Abstand, u. a. weil ihm der Tabak- und Haschisch-Konsum nicht behagte, doch die Idee blieb bis heute in seinem Hinterkopf erhalten...

21.03.: Das Wetter ist uns weniger zugeneigt. Eigentlich wollten wir heute losfahren, doch bei Amiro liegen 40 cm Schnee - mehr als jemals zuvor im vergangenen Winter! Amiro schlägt vor, das Gathering auf Mai/Juni zu verschieben, doch ich mag derartig kurzfristige Änderungen nicht.

23.03.: Wir kommen bei Amiro an, der Schnee ist fast vollständig weggetaut. Eine Schwedin und ein Engländer sind bereits angekommen. Es folgen einige angenehm sonnige Tage, dann wieder Regen und erneut Schnee. Einige Schwestern und Brüder reisen vorzeitig ab, doch es kommen immer mehr Leute.

06.04.: Zum Vollmond machen wir ein großes Feuer. Wir sind jetzt etwa 50 Leute, davon 17 von einer Hausgemeinschaft in Granada. Einige machen tolle Musik; sie singen so wunderschön...

07.04. Den Granadern wird die Kälte und der Regen zu viel, und die Wettervorhersage sieht ungünstig aus. Mehr als 20 Leute fahren ab. Wir machen einen Redekreis über einen Vorschlag, das Gathering auf einen Platz nahe El Morreon zu verlegen, nahe dem großen Fluss. Doch das Wasser im Fluss stinkt manchmal... Bald sind wir uns einig: Wir bleiben hier! Die Atmosphäre hier in den Bergen ist so wunderbar, und wir wollen diese besondere Erfahrung.

16.04.: In einem Redekreis beschließen wir: Das nächste Rohkost Gathering in Südspanien soll wärmer werden! Entweder es findet sich ein Platz nahe der Küste, dann machen wir es erneut um die Osterzeit. Wenn wir keinen Platz finden, machen wir es wieder hier in den Bergen, jedoch im Mai/Juni, und zwar außerhalb des Grundstücks, nahe einem Bach mit Wasserfall und einer guten Quelle. Der Platz ist nur zu Fuß erreichbar.

Wir danken Amiro für die Gastfreundschaft und wünschen ihm glückliche Tage mit den Hühnern, Ziegen, Hunden, Pferden... und natürlich auch mit den Woofern! Falls ihr Interesse habt einige Zeit - oder gerne auch langfristig - bei Amiro zu leben, schaut bitte unter: Gathering in Südspanien

Einige Stimmen: "Ich kam hierher mit dem Bus und wollte dann den schönen Weg zu Fuß gehen. Doch es schneite, meine Sachen waren feucht, ich verlief mich und es wurde Abend. Ich sah keinen anderen Ausweg als die Polizei anzurufen. Die Guardia Civil kam und war überaus freundlich. Einer gab mir sogar seine Jacke, so war ich mit meinen Hippie-Klamotten in einer Polizei-Uniform. Sie brachten mich schließlich sogar zum Platz des Gatherings" - "Meine Anreise war sehr beschwerlich: Ich verbrachte eine Nacht in nassen Klamotten am Lagerfeuer, das ich mit etwas Glück anzumachen schaffte, während es schneite. Doch ich bin froh hierher gekommen zu sein; das gute Essen, die Berge und die tollen Leute haben mir sehr geholfen."

 

Wanderung - Südspanien

Zeichnung: Wanderer24. - 28.04.2012  ★  Wir wollten ursprünglich vom Platz des vorherigen Gatherings loswandern, doch wegen des kalten und feuchten Wetters starteten wir im El Morreon, einem Hippiedorf in der Nähe von Órgiva. Andrea kam extra für diese Wanderung aus Deutschland angeflogen, außerdem wanderte Daniel mit, der im El Morreon wohnt. Wir wanderten schöne Wege an Flüssen und über Berge und kamen durch die Orte Velez de Benaudalla, Guajar Alto und Itrabo. Zu essen fanden wir viel in der Natur, außerdem hatten wir etwas mitgebracht und kauften etwas ein. Die Mitwandernde waren begeistert vom Leben in der Natur, allerdings wurde es auch recht anstrengend; daher beendeten wir die Tour in Itrabo/Almuñecar und fuhren mit dem Bus weiter.

 

Wanderung - Südspanien

Zeichnung: Wanderer11. - 13.05.2012  ★  Sabine, Lenka und ich wanderten von Nerja-Maro den Rio den la Miel hinauf, zur Pena Escrita, auf den El Cielo und zurück nach Maro.

Im Tal vom Rio de la Miel besuchten wir ein Stück Land, das wir für eine Rohkost-Gemeinschaft haben könnte, und Lenka und ich möchten tatsächlich gerne dort leben und Gärten anlegen. Allerdings wissen wir noch nicht die Bedingungen, unter denen wir das Land haben könnten.

Die Pena Escrita ist ein abgelegener Zoo, 1.200 m hoch in den Bergen. Uns gefällt zwar nicht die Idee, Tiere in Käfige zu sperren, damit Menschen sie besichtigen können. Doch wir unterstützten sie auch nicht, denn der Eintritt für Fußgänger ist frei.

El Cielo ("Der Himmel") ist ein 1.507 m hoher Berg, den wir auf dem Rückweg nach Maro bestiegen.

Wir machen manchmal kurzfristig solche Wanderungen in Südspanien; die nächste wahrscheinlich im September. Ich werde sie ein paar Tage vorher unter Was-Wann-Wo ankündigen.

 

Gathering - Süddeutschland

Zeichnung Circle20.06. - 19.07.2012  ★  Bis zu 80 Leute kamen auf diesem Gathering zusammnen, auf einer abgelegenen Wiese im Südschwarzwald. Auf dieser Wiese hielten wir unser Gathering nun zum dritten Mal; sie liegt sehr schön, und die Organisation des Gatherings ist sehr viel einfacher, wenn wir den Platz nicht wechseln. Das Wetter war ungewöhnlich regenreich und kühl, doch die meisten von uns schafften es, sich mit dem kühlen Nass anzufreunden.

Es waren relativ viele Kinder dabei, und viele Gespräche und Workshops drehten sich um das Thema Kinder und Familie. Morgens gab es zumeist einen Chi Gong Workshop, und ich machte vier Mal eine Wildkräuter-Führung - siehe dazu die Liste der Wildpflanzen die dort wachsen. Zum Vollmond am 02.07. machten wir eine Reihe spiritueller Aktivitäten, z. B. den traditionellen Angel-Walk. Am 10.07. brachen etwa 20 Leute zu einer mehrtägigen Wildkost-Wanderung auf - siehe unten.

Nach der Wanderung konzentrierten wir uns auf das Aufräumen und die Weiterfahrt in die Slowakei zum Europäischen Rainbow Gathering, daher gab es keinen Vision-Circle. Deshalb hier meine Überlegungen für das nächste Rohkost Gathering im Südschwarzwald: Es sollte diesmal nach dem Europäischen Rainbow Gathering stattfinden und nicht vorher. Denn:

  • Unser Rohkost Gathering in Südspanien findet diesmal möglicherweise erst vom 10.05. bis zum 08.06.2013 statt; und das Rohkost Gathering im Schwarzwald sollte nicht gleich anschließend beginnen.
  • Das Europäische Rainbow Gathering findet nächstes Jahr relativ früh statt, nämlich vom 08.07. - 07.08.2013. Daher haben wir nach dem Europäischen Rainbow Gathering eine größere Chance auf warmes Wetter als vorher.
  • Nach dem Europäischen Rainbow Gathering haben wir eine größere Chance auf Wildfrüchte (vielleicht auch schon Brombeeren als vorher.

Und da Rainbow Gatherings traditionell ungefähr vom Neumond bis zum folgenden Neumond stattfinden, schlage ich als Termin den 07.08. - 05.09.2013 vor.

Als Platz schlage ich erneut diese Wiese im Südschwarzwald vor, außer wenn jemand eine Streuobstwiese vorschlägt, die ebenso schön liegt. Denn das Essen direkt von den Bäumen zu bekommen, hat natürlich einen ganz besonderen Reiz. Nach dem Rohkost Gathering hatten wir eine lustige Fahrt zum Europäischen Rainbow Gathering in die Slowakei.

 

Wildkost-Wanderung - Süddeutschland

Zeichnung: Wanderer10. - 18.07.2012  ★  Dienstag, 10.07., ca. 14 Uhr auf dem Rohkost Gathering auf einer abgelegenen Wiese im Südschwarzwald: Parallel zu einem Tantra-Workshop kommen wir zu einem Redekreis über unsere Wanderung zusammen. Einige müssen noch ihre Sachen packen, dann brechen wir mit 22 Leuten auf. Nach einer halben Stunde Wanderung schützen wir uns mit unseren Tarps: Ein Gewitter bringt dicke Hagelkörner! Das Schauspiel hat bald ein Ende; wir nehmen eine Wildpflanzenmahlzeit und kommen anschließend in ein Blaubeer-Paradies. Nach dem Essen kehren wir um, machen Stopp bei einer Wasserquelle, finden reichlich wilde Himbeeren, einige Erdbeeren und Kräuter, und gegen 18 Uhr beginnen wir mit den Schlafplatz-Vorbereitungen, während es leicht zu regnen beginnt. 7 Leuten ist der Regen bereits zu viel; sie kehren zum Rohkost Gathering zurück.

11.07., 10 Uhr: Nachdem der Förster uns bittet zu gehen, brechen wir auf. Wir finden nicht mehr so viele Wildfrüchte, dafür wandern wir mehr. Bei den Kreuzungen legen wir Pfeile aus Zweigen, weil wir auf einige Nachzügler hoffen. Und tatsächlich: wir beginnen gerade mit einem Vorstellungskreis im Sonnenschein, als zwei Zurückgebliebene eintreffen. Und bis zum nächsten Morgen kommen noch 3 Wandergefährten hinzu! Eine von ihnen übernachtete in einem Jäger-Hochsitz und war am nächsten Morgen schon am Verzweifeln, doch eine weitere Nachzüglerin kam vorbei, und zusammen fanden sie unser Schlaflager bei einer Viehhütte nahe Gersbach.

12.07., 11 Uhr: Der Besitzer des Grundstücks kommt daher gelaufen, ein Rentner; seine Bio-Milchwirtschaft betreibt er nebenbei. Er ist uns sehr wohlgesonnen. In Gersbach gibt es noch 4 nebenberufliche und einen hauptberuflichen Bauern. Nach unserer Morgenrunde verabschieden sich 8 Brüder und Schwestern; wir starten mit 12 Leuten den Wandertag. Wir durchqueren das Wehratal und übernachten in der Pfeiffershütte. Heute gibt es noch weniger Wildfrüchte zu finden. Einige geben sich damit zufrieden, andere packen ihre Notration aus - z. B. Studentenfutter. Ich mache ohne Gepäck einen Abstecher nach Hornberg, doch auch dort gibt es nur einige wenige Blaubeeren und (in 3 Vorgärten) Walderdbeeren. Am abendlichen Feuer beschließen wir, morgen in Richtung Rohkost Gathering zu gehen, wo es in der Umgebung mehr Wildfrüchte gibt.

13.07. Wir passieren die Felsenhütte mit wunderbarer Aussicht (s. Foto). Einige km weiter finden wir viele Himbeeren und beschließen, dort zu übernachten. 10 Leute gehen zum Rohkost Gathering. Am späten Nachmittag setzt Dauerregen ein. Spät abends kommen 4 Leute zurück, teilweise durchnässt wegen nicht ausreichendem Regenschutz, und müde, weil die Entfernung zum Gathering größer war als geschätzt.

14.07. Ausgiebiges Himbeer-Frühstück. 3 weitere Leute kommen hinzu. Wir brechen mit 8 Leuten auf. Im Wehra-Stausee baden wir, und dort erzählt uns ein weiterer Badegast ,dass es in der Nähe seines Heimatdorfes, Hasel, viele Blaubeeren und Himbeeren gäbe. Das ist nicht weit; wir laufen dahin. Doch wir finden die Beeren nicht. Eine Frau aus dem Dorf schenkt uns etwas Gemüse aus ihrem Garten, und so kommen wir doch noch zu einem schönen Abendessen, auch mit einigen Datteln und Mandeln vom Gathering..

15.07. In der Nacht kehrt ein Wandergefährte aus Gersbach trotz leichten Regens zurück. Ich staune mal wieder, dass er uns gefunden hat. Diesmal hat dabei allerdings auch eine SMS geholfen. Ein Teilnehmer aus der Slowakei verlässt uns. Wir wandern hoch in Richtung Gathering. Unterwegs finden wir Himbeeren und Blaubeeren. Wir übernachten beim Gathering.

16.07. Einige der Wanderer machen einen Tagesausflug zu unserem Blaubeer-Paradies.

17.07. Zu siebt begeben wir uns nach Gersbach und wandern an der anderen Seite des Dorfes. Dort finden wir an Wildfrüchten allerdings nur einige Walderdbeeren. Ich habe einen kleinen Dorn in der Fußferse und kann nicht gut gehen (Ich laufe, wie auf der gesamten Wanderung, barfuß; habe kein Schuhwerk dabei). So wird auch dieser Tag recht gemütlich; wir schlafen auf einer Wiese.

18.07. Am Nachmittag kommen wir beim Gathering an und beenden die Wanderung.

Die Wanderung war ein interessantes Experiment: Einige Rohköstler vertreten die Ansicht, dass eine solche Wildkost-Ernährung durchaus auf Dauer ausreichend und sogar die beste Ernährung sei. Ich mag das nicht ausschließen; unser Experiment war zu kurz für eine Beurteilung. Doch angenehm es war für mich nicht besonders. Am 09.07. fastete ich einen Tag, um die Wildkost anschließend besser verwerten zu können. Bis zum 14.07. aß ich dann ausschließlich Wildkost: Blaubeeren, Himbeeren, Erdbeeren, von denen wir ab dem 11.07. nur recht wenige fanden. Ich fühlte mich dabei etwas schwächer als gewohnt; beim Aufstehen wurde mir manchmal ein wenig schwindelig. Und jeden Tag sehnte ich mich mehr nach der reichhaltigen Rohkost vom Gathering. Es kann aber sein, dass ich mich nach längerer Zeit an die Wildkost gewöhnen und mich besser fühlen würde. Am 15.07. fühlte ich mich genauso kräftig wie vor der Wanderung. Vielleicht hatten da schon das bisschen Gemüse und die 5 Datteln und 5 Mandeln geholfen, die ich da gegessen hatte. Langfristig möchte ich aber in einem Garten leben, wo ich eine vielseitigere Wildkost haben kann.

Diese Wanderung stieß auf größeres Interesse als die meisten bisherigen Wanderungen: 22 Teilnehmende zu Beginn! Vermutliche Gründe:

  • Allein von der wilden Natur zu leben ist für vielen ein interessantes Experiment
  • Die Wanderung war mit 5 bis 10 km pro Tag recht einfach
  • Parallel zu der Wanderung ging das Rohkost Gathering weiter, zu dem man jederzeit zurückkehren konnte

Viele kehrten dann auch recht bald zum Gathering zurück, weil das Wetter etwas ungemütlich war, und weil wir nicht so viele Wildfrüchte fanden wie erhofft - im Vorjahr waren die Früchte fast einen Monat früher reif!

 

Europäisches Rainbow Gathering - Slowakei

Zeichnung Circle19.07. - 17.08.2012  ★  Mehrere tausende Brüder und Schwestern kamen bei diesem Gathering zusammen. Die gemeinsamen Foodcircles waren nicht komplett roh, daher gab es innerhalb dieser Kreise Rohkostkreise mit Selbstbedienung. Sie führten jedoch zu Diskussionen; einige empfanden die Rohkostkreise als spaltend. Daher wurde beschlossen, die Rohköstler in den großen Kreis zu integrieren. Das bedeutete, dass abends im großen Essenskreis mit zumeist über 1000 Teilnehmenden viele Töpfe nur für Rohköstler/innen angeboten wurden. Und beim Mittags-Essenskreis gab es dann für alle nur Rohkost zu essen - oftmals das Obst und Gemüse ungeschnitten und ohne Soße, dazu ein Gericht aus rohem Getreide oder Keimlingen. Also ein Schritt in Richtung Rohkost für alle - und meistens gab es durchaus genug zum Sattwerden, und ich hörte viele zufriedene Stimmen! Vielen Rohköstler/innen missfiel allerdings, dass sie ihr Essen nun kaum noch auswählen konnten. Ich denke, dieser Wunsch lässt sich auch recht einfach lösen: Man kann einfach große Kisten oder Schüsseln mit verschiedenem Obst und Gemüse, kaltgepresstes Öl und Meersalz zur Selbstbedienung bereitstellen! Dafür müssten bei 2000 Teilnehmenden etwa 100 Kisten oder Schüsseln vorhanden sein, denn eine Kiste für 20 Teilnehmende ist schon wünschenswert, dazu noch einige Töpfe für die Getreidegerichte, die nach wie vor serviert würden. Insgesamt wäre der Aufwand aber geringer, weil durch die teilweise Selbstbedienung das Servieren verringert würde. Manche sorgen sich dabei um die Rainbow-Tradition des Teilens. Doch handelt es sich bisher ja vielmehr um ein Zuteilen, gewissermaßen um ein Zwangs-Teilen. Echtes, freiwilliges Teilen lernen wir nur bei Selbstbedienung. Eher leuchtet mir das Argument ein, dass bei Selbstbedienung mehr Unruhe im Essenskreis entsteht. Ich empfand aber auch bei Servierung die Foodcircles als ziemlich unruhig. Meine Vision eines spirituellen Essenskreises:

  • Beim Essenskreis reden wir bis zum Magic Hat möglichst leise, langsam und wenig.
  • Auch Ansagen sollten langsam und eher ruhig gehalten werden, zudem möglichst singend.
  • Wenn Kinder nicht zu besänftigen sind, nehmen wir es natürlich hin.
  • Wir könnten auch probieren, die ersten Minuten ganz zu schweigen, während jemand ein ruhiges Mantra singt - ohne Instrument am besten.

Mir ist natürlich klar, dass dies bei über Tausend Teilnehmenden nicht leicht einzuführen ist. Daher werde ich es erst mal bei unseren kleineren Rohkost Gatherings vorschlagen.

Es gibt sicherlich noch manches zu kritisieren, z. B. dass die Foodcircles zu spät stattfanden. Doch bedenken wir auch, was für viele Leute unfassbar erscheint: Auch diese großen Essenskreise werden komplett auf freiwilliger Basis organisiert! Vom Essenseinkauf übers Zubereiten bis zum Servieren - niemand wird für die Mithilfe bezahlt. Und niemand wird kontrolliert, ob und wieviel Geld er/sie in den Magic Hat gibt; auch die Finanzierung beruht auf Freiwilligkeit! Das Gathering hatte für mich wirklich eine angenehme Atmosphäre.

 

Wanderung - Slowakei

Zeichnung: Wanderer10.08. - 12.08.2012  ★  Es ging los beim Europäischen Rainbow Gathering (s. o.); dort fanden sich sieben Leute für diese Wanderung ein. Wir wanderten zunächst zum Temply Vrch, dem See mit dem wärmsten Wasser in der Slowakei, und nur wenige km vom Gathering entfernt. Zu dritt wanderten wir dann noch etwas weiter in die Wälder und kehrten dann zum Gathering zurück. Ursprünglich war eine Woche füru diese Wanderung angesetzt; ich gedachte zur 50 km entfernten berühmten Ochtinaer Aragonithöhle zu wandern. Doch dafür fand sich niemand ein; alle Teilnehmende wollten gerne bald zum Europäischen Rainbow Gathering zurück.

 

Wanderung - Südspanien

Zeichnung: Wanderer26.08. - 08.09.2012  ★  Etwa 20 Leute besuchten am 26.08. abends Claudia und Michel in ihrem Garten und brachten etwas Rohköstliches zu essen mit. "Potluck" nennt sich diese Zusammenkunft; Anlass war der Weltrohkosttag. Solche Potlucks fanden an diesem Sonntag in aller Welt statt; unser war in El Morreon, einer Alternativen-Ortschaft bei Órgiva, zwischen Granada und der Mittelmeerküste. Viele der Besucher blieben auch über Nacht, und fünf von ihnen begannen am nächsten Morgen eine 13-tägige Wanderung in die Berge - höher und höher... Wir bestiegen u. a. den Mulhacen (3.482m), den höchsten Berg auf dem spanischen Festland... Unsere Route:

27.08. El Morreon - Hippiedorf "Beneficio" - Canar - Fernwanderweg GR7/E4 - Feigen, Brombeeren, Kaktusfeigen
Schlafplatz vor Soportújar

28.08. Pampaneira - Bubion - Capileira - Maulbeeren, Brombeeren, Kirschen
Schlafplatz hinter Capileira

29.08. La Cebadilla (verlassenes Dorf; nur ein Wasserkraftwerk ist noch in Betrieb) - Äpfel (in La Cebadilla gibt es zwar noch Feigenbäume, da waren aber keine reifen Früchte dran)
Schlafplatz in Hoja del Capitán

30.08. Refugio Poqueira (traditionelles Essen, keine Rohkost, Übernachtung für 5 Euro pro Nacht)
Schlafplatz beim Refugio Vivac de la Caldera (unbewirtschaftet; Schlafplatz für bis zu 30 Leute). Nahe dem Refugio ist ein See, in dem man auch Baden kann; im Sommer bei Sonnenschein durchaus angenehm. Das Wasser ist klar, der Boden allerdings etwas schlammig. Den Geschmack des Wassers fand ich ok, ich habe davon getrunken. Fließendes Wasser hatten wir noch in etwa 1 km Entfernung. Auch die Sonne fand ich noch erträglich; bei Bedarf findet man auch fast überall Schatten von Felsen. Der Wind war mäßig, doch sicherlich gibt es dort auch windigere Tage.

31.08. Die letzten 415 m Höhenanstieg sind anstrengender als erhofft, und dann sind wir auf dem Mulhacen, der Spitze Spaniens! Ausgiebige Pause, Essenskreis. Es gibt hier mehrere Ruinen, in denen man nachts Windschutz finden könnte - Mirador de Trevélez (eigentlich wollten wir eine nordöstlichere Route nach Trevélez über den See - der ist vom Mulhacen aus sichtbar!) - Trevélez
Schlafplatz über Trevélez

01.09. Wir verbringen einen Tag bei Trevélez mit Nähen, Schreiben, Lesen, Austauschen, Sammeln und im Dorf
Schlafplatz wieder über Trevélez - Maulbeeren, wenige Feigen, Äpfel, Birnen, Weintrauben

02.09. Fernwanderweg GR7/E4 -
Schlafplatz vor Juvilez - Feigen, Maulbeeren

03.09. Internet in Juvilez u. a.
Schlafplatz hinter Juvilez

04.09. Timar - Lobras - viele Feigen, Weintrauben, Kaktusfeigen, Speierling (noch nicht reif)
Schlafplatz bei Cádiar

05.09. Morgens um 7.30 Uhr nehmen zwei von uns einen Bus nach Órgiva, weil sie an einem Yoga-Festival in Marbella teilnehmen möchten. Wir drei Übriggebliebene steigern unser Tagespensum: Lobras - Fernwanderweg GR142 - Nieles - Cástaras - Feigen, getrocknete Maulbeeren, Kaktusfeigen, Weintrauben
Schlafplatz vor Torviscón

06.09. Internet im Guadalinfo Torviscón
Schlafplatz hinter Alcázar

07.09. Fregenite; auf dieses Dorf sind wir durch diesen Film von 2008 aufmerksam geworden. Inzwischen sind jedoch einige Dorfbewohner zurückgekehrt, dort leben nun im Winter etwa 5, im Sommer 30 Menschen, freundliche Atmosphäre - Feigen, getrocknete Maulbeeren, Weintrauben, Kaktusfeigen, Wildäpfel
Schlafplatz unter Fregenite

08.09. Olías - Flussbett Guadalfeo - El Morreon