Wildfrüchte
Einige dieser Früchte gibt es häufig in der Natur, andere könnt ihr irgendwo pflanzen. Eine Fundgrube für Wildfrucht-Liebhaber/innen - pflanzt überall Wildfrüchte!
Hagebutte (Hundsrose)
Eibe
Sanddorn
Schwarzer Nachtschatten
Roter Nachtschatten
Kaktusfeigen
Einführung
Esst Wildfrüchte, die ursprünglichen Gaben von Mutter Natur! Es dauert länger als gezüchtete Früchte zu kaufen und zu essen, doch sie sind gesünder - und kostenlos. Mit einem Wildpflanzen-Garten haben wir eine wunderbare, abwechselungsreiche Ernährung - schaut mal wie lang diese Liste geworden ist, und sie ist sicherlich noch längst nicht vollständig! Die Angaben zur Genießbarkeit beziehen sich auf die frischen, rohen Früchte. Ich gebe hier eine Übersicht mit Wildfrüchten in Deutschland und Südspanien. Details findet ihr in Wikipedia-Artikeln, indem ihr die Früchte anklickt. Teilweise gibt es dort auch Bilder, außerdem könnt ihr bei Google-Bilder den Pflanzennamen eingeben. Die Grenze zwischen "wild" und "gezüchtet" ist oft nicht eindeutig. Doch finde ich es schon mal ein gutes Zeichen, wenn die Früchte unter passenden klimatischen Bedingungen ohne menschliches Zutun gedeihen und sich vermehren. Siehe auch Wikipedia-Wildfrüchte-Liste.
Heimische Wildfrüchte Deutschlands
- Berberitze, Gemeine: Die Beeren der als Hecken gepflanzten Berberitzen schmecken mir nicht, aber in der Natur habe ich irgendwo gut schmeckende Berberitzenbeeren gefunden. Vielleicht war es die Gemeine Berberitze.
- Brombeere: Es gibt mehrere Wildsorten. Im Garten können wir die Erntezeit verlängern, indem wir sowohl eine frühe als auch eine späte Sorte pflanzen.
- Eibe: Die Zweige mit den Nadeln sehen ähnlich wie Fichten aus. Eiben sind als einziger in Deutschland wachsender Nadelbaum giftig, nur das rote Fruchtfleisch ist essbar und lecker (süß-schleimig). Die Kerne schlucke ich mit runter, obwohl sie giftig sind; sie werden als Ganzes wieder ausgeschieden. Wer zur Verstopfung neigt, sollte sie aber vorsichtshalber ausspucken; ich denke sie könnten in Darmausbuchtungen stecken bleiben und sich im Laufe der Zeit auflösen.
- Elsbeere
- Hagebutten/Wildrosen-Früchte: Am häufigsten finden wir die Hundsrose (Kartoffelrose s. u.). Ich schlucke die Kerne mit runter, das Auspuhlen der Kerne ist mir zu mühsam. Dies ist sicherlich auch natürlich; Naturvölker schlucken viel mehr Kerne als Zivilisationsmenschen. Die Kerne helfen als Ballaststoffe bei der Verdauung! Im Wikipedia-Artikel steht bezüglich der Hagebutte eine andere Meinung, doch habe ich keine negativen Auswirkungen gemerkt. Die Kerne mögen auf der Haut jucken, doch greifen sie wohl kaum im Darmgemisch die Darmwände an.
- Heidelbeere/Blaubeere: In bodensauren Wäldern und Mooren zu finden.
- Himbeere, Wilde: kleinere Früchte als bei den Kultur-Himbeeren, dafür brauchen sie weniger Pflege im Garten.
- Heckenkirsche, Blaue: für feuchte bis nasse Rohhumusböden. Einige Quellen nennen sie leicht giftig.
- Johannisbeeren und Stachelbeeren: Wildsorten sind kleinfrüchtiger, und pro Rispe gibt es weniger Beeren. Die bekanntesten Wildsorten:
* Alpen-Johannisbeere: nicht sauer, allerdings etwas fade schmeckend
* Blut-Johannisbeere (Herkunft Nordamerika): wegen der roten Blüten manchmal in Ziergärten zu finden. Etwa 1 cm große Früchte mit angeblich wenig Aroma.
* Felsen-Johannisbeere (in Deutschland vor allem im Schwarzwald): sauer
* Gold-Johannisbeere (Herkunft Nordamerika): wird als Grundlage bei Johannis- und Stachelbeerzüchtungen verwendet
* Rote Johannisbeere: der Ursprung für Garten-Züchtungen
* Schwarze Johannisbeere: der Ursprung für Garten-Züchtungen
* Stachelbeere: der Ursprung für Garten-Züchtungen - Kirschpflaume: recht sauer.
- Kornelkirsche: Sie schmecken nur, wenn sie richtig weich sind, sonst nachreifen lassen. Oft kann man sie am besten unter dem Strauch aufsammeln.
- Kratzbeere: Verbreitet in Deutschland. Ähnlich der Brombeere jedoch weniger hoch wachsend, Früchte etwas bläulich.
- Mehlbeere, Schwedische (heimisch in Norddeutschland und Nordeuropa): mehlig-süß, auch als Straßenbäume gepflanzt, oder in Fußgängerzonen.
- Moltebeere (heimisch in Nordeuropa, Nordrussland, Nordamerika): bitter-säuerlich. Die wenigen Wildbestände in Deutschland sind streng geschützt. Vielleicht eine Idee für den Garten?
- Moosbeere: kommt wild hauptsächlich in Naturschutzgebieten vor, wo das Sammeln verboten ist.
- Preiselbeere: herbsauer
- Sanddorn: Nach dem ersten deutlichen Frost geerntet, soll die Säure erträglicher sein. Enthält immerhin 3 bis 5 % Öl.
- Schlehe: Manche sagen, man solle den ersten Frost abwarten, damit sie ihre herbe Säure abmildern. Doch bis dahin hatten bei mir die Vögel bereits alle abgefressen! Ich finde aber, sie schmecken schon in Maßen, sobald sie etwas eingeschrumpelt sind.
- Schwarzenbeere, Schwarzer Nachtschatten: Unreife Früchte sind giftig, reife Früchte kaum; ich habe sie schon reichlich gegessen. Noch weniger giftig sollen wohl die Früchte des selteneren gelben Nachtschattens sein (Gartentipp). Roter Nachtschatten: s. u.
- Speierling: Ich fand auf einer Wanderung im Wald einige Früchte unter einem großen Baum. Sie schmecken nur, wenn sie schon weich sind; sonst nachreifen lassen.
- Steinbeere (heimisch in kühlen bis gemäßigten Regionen Eurasiens)
- Traubenkirsche: Die einheimische Form schmeckt bitterer als die amerikanische spätblühende Traubenkirsche (s. u.)
- Wald-Erdbeere: Im Schatten ein guter Bodendecker im Garten! In der Sonne werden die Früchte aromatischer, doch muss man dann auch öfter Wildkräuter jäten, damit sich die Walderdbeeren halten. Auch die Blätter sind mild und gut zu essen. Kleinere Früchte als bei gezüchteten Erdbeeren.
- Vogelkirsche: Teilweise große Bäume, auch in Wäldern, Früchte sind kleiner als Kulturkirschen.
- Wacholder: für sonnige Standorte/sandige Böden. 5 oder 10 Beeren pro Tag gelten als unbedenklich für Gesunde, süßlich-aromatisch.
- Weißdorn: Deutschland, in Südspanien in den Bergen. Die Früchte sind etwas mehlig und langweilig, doch auf Wanderungen mag ich sie durchaus.
- Holzapfel/Europäischer Wildapfel: Die Früchte schmecken möglicherweise, wenn sie weich und innen braun sind! So kenne ich es jedenfalls bei den vielen Sorten der Zieräpel, die oft in Ziergärten zu finden sind. Einige Sorten der Zieräpfel erscheinen mir als durchaus gute Winterfrucht, andere reifen früher.
- Wildbirne: Die Früchte schmecken möglicherweise, wenn sie weich und innen braun sind! So kenne ich es jedenfalls bei vielen Zierbirnen, die oft in Süddeutschland an Wegesrändern zu finden sind.
Nicht heimische Wildfrüchte Deutschlands
- Akebie, Fingerblättrige (Herkunft Ostasien): für warme, geschützte Lagen, leicht süßlich.
- Allackerbeere (Herkunft Nordschweden, Finnland, Nordrussland, Nordamerika): Kenne ich bisher nur vom Hörensagen und aus dem Internet.
- Apfelbeere/Aronia (Herkunft östliches Nordamerika): süßsäuerlich-herb.
- Birne, Schnee-/ Leder- (Herkunft Südeuropa, Westasien): nach dem Frost genießbar.
- Blaugurke/Blauschote (Herkunft Westchina): für warme, geschützte Lagen, leicht süßlich.
- Büffelbeere (Herkunft Nordamerika): gelten als frisch genießbar in kleineren Mengen.
- Goji-Beere/Gemeiner Bocksdorn (Herkunft Südosteuropa bis China): Rohkostfreaks kaufen sie getrocknet wegen ihrem hohen Vitamingehalt.
- Gurke (Herkunft Indien): Wie beim Kürbis sind die Wildformen (Cucumis hardwickii) bitter, doch auch die bitterfreien Zuchtformen lassen sich gut aus ihren Samen vermehren und sind teilweise verwildert. Die Freilandsorten gelten als wilder als die Schlangengurken.
- Hagebutten/Kartoffelrosen (Herkunft Japan): Sie ist häufig als Zierpflanze in öffentlichen oder größeren Gärten zu finden (die heimische Hundsrose s. o.). Ich esse sie, sobald das Fruchtfleisch weich ist. Die Kerne schlucke ich mit runter, das Auspuhlen der Kerne ist mir zu mühsam. Dies ist sicherlich auch natürlich; Naturvölker schlucken viel mehr Kerne als Zivilisationsmenschen. Die Kerne helfen als Ballaststoffe bei der Verdauung! Im Wikipedia-Artikel steht bezüglich der Hagebutte eine andere Meinung, doch habe ich keine negativen Auswirkungen gemerkt. Die Kerne mögen auf der Haut jucken, doch greifen sie wohl kaum im Darmgemisch die Darmwände an.
- Inidanerbanane/ Dreilappiger Papau (Herkunft östliches bis mittleres Nordamerika): Die in Baumschulen selten mal angebotenen Jungbäume sind sicherlich nicht komplett wild, aber doch relativ und laut einem Freund auch samenecht. Sie sind nicht mit Bananen verwandt; die Früchte sind süß, ihr Aroma soll zwischen Banane, Mago, Melone und Vanille liegen.
- Kirsche, Korea-/Nanking- (Herkunft Japan, China, Himalaya): windgeschützte, sonnige Standorte, "ausgezeichnetes Aroma".
- Kürbis (Herkunft Amerika): Alle Wildsorten haben laut Wikipedia bittere Früchte. Doch schon um 8000 v. Chr. gab es nichtbittere Auslesen, und die Vermehrung mit Samen ist problemlos. Daher betrachte ich sie als halbwild, außer Besonderheiten wie den Riesenkürbis und den Ufokürbis.
- Kupfer-Felsenbirne (Herkunft östliches Nordamerika): häufig als Zierstrauch in den Gärten zu finden. Die dunkel-violetten Früchte sind etwas größer als Holunderbeeren und schmecken angenehm süß.
- Lampionblume, Schlutte (Herkunft unbekannt): Wir finden sie manchmal in Gärten als bodendeckende Zierpflanze und in Trockensträußen. Wenn sie wirklich reif sind, schmecken die Früchte angenehm. Mit etwas Erfahrung erkennen wir reife Früchte an ihrer Farbe (rötlich, etwas dunkler als unreife Früchte), und sie sind praller als unreife Früchte. Unreife Früchte schmecken so abscheulich, dass wir sie von selbst wieder ausspucken.
- Mahonie (Herkunft Nordamerika)
- Maibeere/Erstbeere (Herkunft Nordasien): Reift bereits im Mai, winterhart, schmackhaft.
- Maulbeere (Herkunft gemäßigte und subtropische Zonen der Nordhalbkugel außer Europa): Bäume mit Brombeer-ähnlichen süßen Früchten.
- Mispel (Herkunft Südosteuropa): Wild wachsend habe ich noch keine gesehen, doch ab und zu in Gärten. Sie schmecken nur, wenn sie schon weich sind, sonst nachreifen lassen.
- Ölweide, Korallen- (Herkunft Japan, Korea, Nordostchina): reif schmackhaft.
- Ölweide, Reichblütige/Edel- (Herkunft China, Korea, Japan): sonniger Standort, reif schmackhaft.
- Pflaume/Zwetschge: Viele kleinfrüchtige Sorten vermehren sich gerne durch Samen und Wurzelausläufer, sind also auch relativ wild.
- Shallon-Scheinbeere (Herkunft Pazifische Wälder Nordamerikas): Wurden von den Indianern gegessen. In Mitteleuropa als Zierpflanze verwendet; ich kenne sie aber nur aus dem Internet.
- Spaltkörbchen, Chinesisches: Von diesen ungewöhnlich schmeckenden Früchten gelten etwa 3 pro Tag als genießbar.
- Spätblühende/Amerikanische Traubenkirsche (Herkunft Nordamerika): Von den Förstern wird sie bekämpft, da sie sich in den Wäldern zu sehr ausbreitet (Neophyt). Die in Trauben wachsenden Beeren sind leicht zu ernten, und ich esse sie gerne.
- Strahlengriffel (Herkunft Ostasien): winterhart, jedoch können Spätfröste schaden, kletternd. Lecker, verwandt mit der Kiwi.
- Tomate: einige kleinfrüchtige Sorten gelten als (mehr oder weniger) wild. Sie sind auch widerstandsfähiger gegen die Krautfäule als großfrüchtige Sorten.
- Weinbeere, Japanische (Herkunft Japan, Korea, China): Strauch, sonnig-warme Standorte, schmackhaft.
Heimische Wildfrüchte Südspaniens
- Berberitze, Gemeine: In den Vorbergen der Sierra Nevada nahe dem Ort Nigüelas bei Granada fanden wir viele wilde gut schmeckende Berberitzen. Die in den Ziergärten Deutschlands gepflanzten Sorten schmecken mir dagegen nicht.
- Dattel, wilde: In den Bergen Südspaniens habe ich diese Dattelart häufig wild gefunden; es ist, wie ich hörte, die einzige auf dem spanischen Festland wilde Dattelart. Sie wird nicht höher als 2 m. Die Früchte schmecken süß, haben aber wenig Fruchtfleisch und einen relativ großen Kern. Ich habe noch keine weiteren Informationen gefunden.
- Erdbeerbaum: Mehr in Katalonien an der Mittelmeerküste zu finden als im äußersten Süden. Auch in Südfrankreich gibt es sie schon. Von den süßen Früchten nicht zu viele essen, sonst wird euch übel davon!
- Europäischer Zürgelbaum/Almez: Große Bäume in Südspanien mit schwarzen, erbsengroßen Früchten mit einem Steinkern. Das Fruchtfleisch ist im Verhältnis zum Kern nicht allzu üppig, wie bei vielen Wildfrüchten. Es schmeckt süß und nach Tee. Im Beneficio (Hippiedorf bei Órgiva in Südspanien) nennen sie die Beeren daher "teaberries", doch werden normalerweise die Niederen Scheinbeeren als teaberries bezeichnet.
- Feige: Ob die Feige im Mittelmeerraum heimisch ist oder aus Südwestasien stammt, und was genau Wildformen sind, ist nicht sicher, doch kommt die Feige vielfach verwildert vor.
- Johannisbrot/ Karobbaum/ Algarrobo: Braune oder schwarze Schoten an teilweise großen Bäumen, sie schmecken süß und sind trocken. Die Kerne sind zu hart zum Zerkauen. Aus den Schoten wird Karobpulver hergestellt, das es in Naturkostläden als Kakaoersatz zu kaufen gibt. Sie sind an Spaniens Mittelmeerküste ab etwa Lloret de Mar bis in den Süden oft zu finden und vom Spätsommer bis zum nächsten Frühling zu ernten.
- Nachtschatten, Roter (ich nenne ihn mal so weil er so aussieht wie der Schwarze Nachtschatten, den wir auch in Deutschland finden - s. o. - , aber nicht schwarze sondern rote Beeren hat; es ist wegen der weißen Blüten nicht der Bittersüße Nachtschatten): Wir haben ihn gelegentlich in Mittelmeernähe gefunden, manche bezeichnen ihn auch als Wildtomate. Schmeckt angenehm, ist jedoch mühsam zu ernten.
Nicht heimische Wildfrüchte Südspaniens
- Avokado (Herkunft Mittelamerika): Relativ wild sind folgende Sorten: Bacon, Lula, Karlifornia, Negritto; in Südspanien brauchen sie aber dennoch viel Bewässerung. Laut dem Buch Warenkunde Obst werden Avokados "drei ursprünglichen Herkunfts-Typen zugeordnet:
* dem mexikanischen Typ aus dem kühlen, subtropischen Hochland Mexikos, kälteverträglich, kleinfrüchtig, dünne glatte Schale, Ölgehalt 15-30%, [...] großer Samen;
* dem guamaltekischen Typ aus dem tropischen Hochland Guatemalas, weniger kälteverträglich, mittelgroß, dicke, rauhe und warzige Schale, Ölgehalt 10-20 % [...], kleiner Samen;
* dem westindischen Typ aus dem feuchten, tropischen Tiefland Zentralamerikas, kälteempfindlich, großfrüchtig, dünne, glatte, ledrige Schale, Ölgehalt 3-10% [...], großer Samen." Die häufigste Avokado-Sorte "Hass" gilt als stark gezüchtet. - Chayote (Herkunft Mittelamerika): Mehrjährige, schnellwachsende, große Kletterpflanze mit Gemüsefrüchten, geschmacklich zwischen Gurke und Kohlrabi, doch auch alle anderen Teile kann man essen.
- Dattel, wilde (Herkunft Orient): In Südspanien gibt es oft Dattelpalmen mit relativ kleinen süßen Früchten, wenig Fruchtfleisch und viel Kern. Sie dienen als Zierbäume.
- Fensterblatt/ Monstera (Herkunft Mittel- und Südamerika): In Deutschland als Zierpflanze bekannt, schätzen wir in Südspanien die Früchte; sie schmecken köstlich, wenn sie reif sind.
- Jujube/Azufaifa (Herkunft Nordchina): Zwar nicht im äußersten Süden Spaniens, doch auf dem Weg dahin in Mittelmeernähe fand ich sie öfter Mal, und sie schmeckten mir. Nach meiner Erinnerung nannten die Einheimischen sie "Chinchos"oder "Chincheros".
- Kaktusfeige/Opuntie (Herkunft vermutlich Mexiko): Sie haben an den Früchten, aber auch an den Blättern, winzig kleine Stacheln, die sich beim Anfassen oft massenhaft in die Haut bohren. Die meisten Leute fassen sie daher nur mit Handschuhen an. Bei Wind die Augen möglichst wenig öffnen: Mir sind die kleinen Stacheln ins Auge geraten, das Auge tränte, und es dauerte mehrere Tage, bis ich das Auge wieder nutzen konnte.
- Karandas/Carissa (Herkunft Asien): Wir finden sie hier in Südspanien manchmal als Ziersträucher; die Früchte schmecken angenehm saftig und süß-säuerlich.
- Sapodilla/ Sapotille/ Breiapfelbaum (Herkunft Mittelamerika): sehr leckere Früchte, verträgt Temperaturen bis zur Frostgrenze, gilt als anspruchslos, wird sogar für Wintergärten in Deutschland angeboten.
- Sapote amarillo
- Sapote negro
- Sapote mamey
- Lucuma
- Tamarillo/ Baumtomate (Herkunft Süd- und Mittelamerika): Immergrün, gedeiht auch in Deutschland in Kübeln, Standort warm, feucht, Überwinterung am besten bei 15 - 20 Grad. Die Früchte ähneln Eiertomaten, schmecken aber am besten im grünen, unreifen Zustand.
- Zwerg-Tamarillo (Herkunft Süd- und Mittelamerika): Verwandt mit der Tamarillo. Standort sonnig, warm, feucht. Die beerenartige Früchte schmecken am besten im sehr reifen Zustand.
- Zitrusfrüchte (Herkunft Südostasien): Als relativ wild gelten die:
* Kumquats: klein, mit Schale essen
* Pampelmuse: nicht zu verwechseln mit der Grapefruit
* Zitronatzitrone: weniger saftig als die Zitrone; kommerziell verwertet wird die Schale für Zitronat
Wildnüsse
- Buchen: Die Bucheckern sind recht mühsam zu schälen, doch ab und zu... laut Wikipedia nur in Maßen zu essen.
- Ginkgo: Die Nüsse (nicht das gelbe Fruchtfleisch) habe ich schon in größerer Menge gegessen; sie schmeckten und bekamen mir auch gut. Doch laut Wikipedia sollten sie vor dem Verzehr erhitzt werden.
- Haselnuss: Wildsorten haben kleinere Nüsse als kultivierte Sorten. Die Germanen haben sie einst sehr viel gegessen.
- Mandeln: Wirklich wild sind möglicherweise nur die (kaum genießbaren) Bittermandeln.
- Maronen/ Esskastanie: Roh und frisch kann man nicht viele essen; sie bleiben im Hals stecken! Doch einige sind lecker und gut.
- Pekannüsse: Südspanien, die Zuchtsorten "Northern Pecan" könnten vielleicht auch in Deutschland fruchten.
- Pinienkerne: Südfrankreich und Südspanien.
- Walnuss: Wildsorten lassen sich schwerer aus der Schale lösen. Gedeiht auch in Südspanien.
- Zirbelkiefer/Arve: Alpen, die Kerne sehen ähnlich wie Pinienkerne aus
Weniger essbare bis giftige Wildfrüchte
- Eberesche: bitter, sauer
- Einbeere: scheint laut Wikipedia noch giftiger als die Tollkirsche zu sein; ich möchte sie auch nicht so gerne testen :-)
- Hartriegel: Einige Arten sind essbar wie die Kornelkirsche (s. o.)
- Heckenkirschen
- Holunder: Die rohen Früchte führen in größeren Mengen zu Unwohlsein, doch Menschen reagieren unterschiedlich empfindlich auf sie.
- Mehlbeere, Echte
- Schneeball: mehrere Sorten:
* Gemeiner/Gewöhnlicher Schneeball (heimisch): Früchte gelten als schwach giftig (?)
* Wolliger Schneeball (heimisch): die "reifen Früchte enthalten anscheinend keine Toxine" (Wikipedia), sollten wir mal probieren!
* Amerikanischer Schneeball (Nordamerika): sind nach dem dersten Frost wohl eher genießbar. - Tollkirsche/Belladonna: Einge Früchte können wir essen, und sie schmecken auch. Ich ass im August 2002 auf einer Wanderung 5 bis 10 Früchte und sah eine Stunde später als erstes Vergiftungszeichen die Schrift beim Lesen unscharf (erweiterte Pupillen). Dieses Symptom war am nächsten Tag wieder weg. Ich weiss aber nicht, ob manche Beeren vielleicht eine höhere Konzentration der Gifte haben oder ob ihr vielleicht empfindlicher reagiert.
- Zaunrübe (heimisch): kletternd, sehr giftig.
- Zierquitte
Links
Stand: 15.11.2012